Direkt zum Inhalt wechseln

Am 21. November 2025 fand der 6. IT Juristinnentag in Hamburg statt – initiiert und organisiert von Marlene Schreiber und Nina Diercks. Die Veranstaltung brachte Juristinnen, Datenschutzexpertinnen, Tech-Spezialistinnen und zahlreiche Branchen-Interessierte zusammen, um sich zu aktuellen Entwicklungen, Trends und Herausforderungen im IT-Recht auszutauschen. Ein Tag voller Impulse, inspirierender Gespräche und lebendigem Networking, ganz im Zeichen von Wissenstransfer, Praxisnähe und Female Empowerment.

Ein Forum von Frauen für Frauen – Diskurs auf Augenhöhe

Der IT Juristinnentag hat sich inzwischen als feste Plattform etabliert: Ein Raum, in dem fachlicher Diskurs und die gegenseitige Unterstützung von Frauen im IT-Recht im Mittelpunkt stehen.

Auch in diesem Jahr stand das BarCamp-Format wieder für Dynamik, Flexibilität und die aktive Mitgestaltung durch die Teilnehmerinnen selbst. Das Ergebnis: lebhafte Sessions, offene Diskussionen und jede Menge nützlicher Praxisinput.

Die Sessions 2025 – Ein vielfältiger Überblick

Wie in jedem Jahr bot der IT-Juristinnentag ein breites Spektrum an praxisrelevanten Themen aus IT-Recht, KI-Regulierung, Datenschutz, Governance und Legal-Tech-Entwicklung. Neben den BarCamp-Sessions eröffneten zwei inspirierende Keynotes den Tag:

Sina Barenkau sprach über soziale Diversität, Awareness und den bewussten Umgang mit Perspektiven in Organisationen – ein Impuls, der den Ton für den Tag setzte.

Eren Basar teilte seine Gedanken zum „Jahrzehnt der Frauen“ und erläuterte, warum auch ein Strafrechtler der Überzeugung sein kann (und sollte), dass manche Regeln in eine bestimmte Zeit gehören und warum es manchmal notwendig ist, bewusst Regeln zu brechen.

Im Anschluss daran gestalteten die Teilnehmerinnen das BarCamp mit zahlreichen spannenden Sessions. Zu den diskutierten Themen gehörten unter anderem:

  • Agentic KI – Marlene Schreiber & Dr. Kristina Schreiber
  • KI-Tools in der juristischen Praxis – Carola Sieling
  • DORA – schöne neue Finanzwelt (?) – Dr. Fiona Savary
  • Souveränität – Liane Allmann
  • Von der erfolgreichen Mitarbeiterin zur erfolgreichen Unternehmerin – Maike von Bandemer
  • Dschungel M365 & Copilot – Sarah-Marie Holzgräfe, LL.M.
  • Legal AI in Kanzleien & Rechtsabteilungen – AI Slop & Co – Janina Winz
  • Augen auf bei der (Kanzlei-)Partnerwahl – Alexander Sieben
  • Social Media Verbot für Minderjährige (?) – Olivia Boccali
  • Datenschutzstrukturen in Unternehmen: Quatsch oder unterschätzt? – Franziska Mauritz
  • Neurodiversität uÄ im Anwaltsberuf – Annelie Gallon & Nina Diercks
  • Krossfunktionale KI-Governance – Nadia Noetzel, LL.M.
  • Governance-Themen im Recht und in Echt – Petra von Notz

Sessions unserer HÄRTING-Kolleginnen

Wie jedes Jahr waren auch Kolleginnen von HÄRTING mit eigenen Beiträgen vertreten. Dieses Mal haben Seda Dinc-Öztürk aus dem Team IT und Celine Zeck aus dem Team IP die Sessionrunden verstärkt.

KI-Nutzung & Urheberrecht – neue Leitplanken aus München (Celine Zeck)

Die erstinstanzliche Entscheidung des LG München I (Urteil v. 11.11.2025 – 42 O 14139/24) hat neue Maßstäbe für die urheberrechtliche Einordnung von KI-Nutzung gesetzt. Das Gericht entschied: OpenAI darf Songtexte der GEMA-Mitglieder nicht ohne Lizenz zum Training für seine KI-Modelle verwenden.

Das viel diskutierte Urteil hat auch mit Blick auf andere urheberrechtlich geschützte Werkarten Signalwirkung und wirft zentrale Fragen zum künftigen Umgang mit KI auf, die nicht nur den Gesetzgeber vor neue Herausforderungen stellen dürften:

Welche Optionen haben KI-Anbieter, um zu verhindern, dass geschützte Werke unerlaubt vervielfältigt werden? Wie können Urheber ihre Rechte effektiv durchsetzen? Wie wirkt sich die Entscheidung auf KI-Nutzer aus? Und welche Folgen hat das Urteil für den internationalen Wettbewerb im Bereich KI? Diesen und vielen weiteren Fragen haben sich die Sessionteilnehmerinnen lebhaft gewidmet und sich zu möglichen Lösungsansätzen ausgetauscht.

Die Auswirkungen des Data Acts auf Cloud-Verträge (Seda Dinc-Öztürk)

Der Data Act bewegt derzeit die gesamte Tech- und Cloud-Branche – entsprechend groß war das Interesse an der gemeinsamen Diskussion. In der Session wurde beleuchtet, welche neuen Pflichten und Rahmenbedingungen künftig für Cloud-Provider und SaaS-Anbieter gelten, wie sich Wechselprozesse, Interoperabilität und Zugangsrechte verändern und weshalb der Data Act bestehende Vertragsmuster grundlegend neu ordnet.

Ein besonderer Schwerpunkt lag dabei auf der praktischen Anwendbarkeit des Data Acts für SaaS-Unternehmen: Fällt überhaupt jedes SaaS-Unternehmen unter den Data Act? Welche Vertragsklauseln müssen angepasst werden? Wie lassen sich Aufwände der Provider bei vorzeitiger Kündigung fair und rechtssicher abbilden? Die Teilnehmerinnen diskutierten dazu zahlreiche Praxisbeispiele und Gestaltungsmöglichkeiten.

Starke Inhalte, starke Frauen – und ein starkes Netzwerk

Neben den fachlichen Deep Dives blieb viel Raum für persönliches Kennenlernen, Karrierefragen und gegenseitige Unterstützung. Die vielfältigen Perspektiven der Teilnehmerinnen und Speakerinnen machten einmal mehr deutlich, wie wertvoll es ist, sich gemeinsam zu Themen wie Tech-Recht, KI, Governance, Leadership und Beratung in einem offenen Rahmen auszutauschen.

Ausblick auf den nächsten IT Juristinnentag

Nach dem erfolgreichen 6. IT Juristinnentag freuen wir uns bereits auf das nächste Jahr! Der 7. IT Juristinnentag wird 2026 in Berlin stattfinden. Interessierte können sich schon jetzt unverbindlich vormerken lassen – einfach eine E-Mail an events@haerting.de, schreiber@haerting.de, dinc@haerting.de oder zeck@haerting.de senden.

Außerdem empfehlen wir, Marlene Schreiber, Seda Dinc und Celine Zweck auf LinkedIn zu folgen, um rechtzeitig über den Termin und weitere Details informiert zu werden.

Wir freuen uns, Sie im nächsten Jahr in Berlin zu begrüßen!

Eindrücke vom 6. IT Juristinnentag



Kontakt mit Marlene Schreiber aufnehmen

Name(erforderlich)
E-Mail(erforderlich)
Wie können wir Ihnen weiterhelfen? Schreiben Sie uns – wir sind gerne für Sie da.