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Im Editorial „Verlies Navidad“ der K&R 12/2025 analysiert RA Philipp Schröder-Ringe, LL.M., wie stark gestiegene GEMA-Gebühren Weihnachtsmärkte und den Einzelhandel unter Druck setzen. Er zeigt auf, warum vielerorts Musik zunehmend verstummt, welche Rolle GEMA-freie und KI-generierte Alternativen spielen – und welche rechtlichen Unsicherheiten damit verbunden sind.

Das Editorial beschreibt, dass seit der GEMA-Tarifreform die Kosten für Musiknutzung bei Veranstaltungen massiv gestiegen sind – in Einzelfällen um bis zu 600 %. Die Folge: Immer häufiger bleibt es bei Weihnachtsmärkten oder im Einzelhandel still, Bühnen werden nicht genutzt und traditionelle Musik entfällt.

Schröder-Ringe stellt dar, welche Alternativen Veranstaltende in Betracht ziehen. GEMA-freie Musik und KI-generierte Stücke können eine kostengünstige Option sein, werfen jedoch eigene Fragen auf. Besonders relevant ist der aktuelle Rechtsstreit, in dem die GEMA den Anbietern von KI-Musik vorwirft, urheberrechtlich geschützte Werke für das Training verwendet zu haben. Die Gerichte müssen klären, ob daraus Vervielfältigungen im urheberrechtlichen Sinn entstehen und in welchem Umfang Text- und Data-Mining greift.

Das Editorial erläutert außerdem, dass Veranstaltende bei öffentlicher Wiedergabe von Musik grundsätzlich GEMA-pflichtig sind und ihre Events anmelden sowie Playlists einreichen müssen. Schon ein einzelner Titel aus dem GEMA-Repertoire kann zur vollständigen GEMA-Pflicht führen – ein Risiko, das neue Anbieter mit „garantiert“ GEMA-freien KI-Musikpaketen gezielt adressieren.

Gleichzeitig stellt Schröder-Ringe die Frage, ob KI-Musik die bekannten Weihnachtsklassiker ersetzen kann. Während KI-Bands bereits hohe Streamingzahlen erreichen, bremsen Plattformen wie Spotify die Entwicklung durch neue Upload-Regeln und die Löschung millionenfacher KI-Songs.

Angesichts wirtschaftlicher Zwänge fordert das Editorial langfristig fairere GEMA-Tarife. Nur so könne traditionelle Weihnachtsmusik erhalten bleiben, was nicht nur der Stimmung, sondern auch den Umsätzen zugutekomme. Andernfalls drohe – im übertragenen Sinne – „das Verlies Navidad“.

Das vollständige Editorial können Sie hier nachlesen.