Niko Härting unterhält sich mit dem Bundesdatenschutzbeauftragten Ulrich Kelber über die Corona-Warnapp und die datenschutzrechtlichen Aspekte bei der Bekämpfung der Pandemie.
Als Niko Härting Anfang April das erste Mal mit Ulrich Kelber sprach (Podcast-Folge 7), waren die Erwartungen an die Corona-Warn-App groß. Die App sollte ein zentraler Baustein bei der Bekämpfung der Pandemie werden, und man hoffte, dass mindestens 60% der Bevölkerung die App nutzen. Acht Monate später ist es an der Zeit, eine Zwischenbilanz zu ziehen, zumal jüngst viel Kritik an der Corona-Warn-App zu hören ist. Kelber und Härting besprechen unter anderem folgende Fragen:
- Ist es wirklich „der Datenschutz“, der es verhindert hat, dass die App die Erwartungen aus dem Frühjahr erfüllt?
- Oder waren diese Erwartungen übertrieben?
- Hat man sich wieder einmal von digitaler Technologie Wunder versprochen und die Möglichkeiten der Technik überschätzt?
- Woran liegt es eigentlich, dass es so oft und beharrlich heißt, „der Datenschutz“ stehe dem Fortschritt (oder der Gesundheit) im Wege?
- Was ist davon zu halten, dass „Asien“ immer wieder als Vorbild genannt wird bei der Bekämpfung der Pandemie mit digitalen Mitteln?
Hier geht es zur Folge 44 der PinG-Podcastreihe
Prof. Ulrich Kelber
Prof. Ulrich Kelber studierte Informatik und Biologie und arbeitete als Wissensmanagment-Berater bevor er von 2000 bis 2018 Mitglied des Deutschen Bundestages war. Von 2005 bis 2013 war er Stellvertretender Vorsitzender der SPD-Bundestagsfraktion, von Dezember 2013 bis März 2018 Parlamentarischer Staatssekretär im BMJV. Seit Januar 2019 ist er Bundesbeauftragter für den Datenschutz und Informationsfreiheit. Seit Juli 2019 ist Kelber Honorarprofessor für Datenethik an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg.