Künstliche Intelligenz (KI) findet auch im juristischen Arbeitsprozess mehr und mehr
Anwendung. Von bloßer Rechercheunterstützung in Datenbanken über Software, die
persönlich angepasste Verträge erstellt bis hin zur vollautomatisierten Analyse von Urteilen
und Rechtsprechung; die Unterstützung mittels KI wird in Zukunft eine wichtige Rolle
spielen. Umso entscheidender ist es, auch die rechtlichen Möglichkeiten, Probleme und
Schranken zu kennen.
Die International Bar Association (IBA) widmet sich in ihrem Paper „Guidelines and Regulations to Provide Insights on Public Policies to Ensure Artificial Intelligence’s Beneficial Use as a Professional Tool” genau diesen Fragen und betrachtet die Anwendung, den rechtlichen Rahmen und bestehende Gesetze und Gerichtsentscheidungen rund um die Welt zum Thema KI.
Dr. Martin Schirmbacher hat für die IBA die Rechtslage und Entwicklung in Deutschland dargestellt.
Insgesamt wurden von Kolleginnen und Kollegen aus 12 Ländern folgende Fragen beantwortet:
- Was versteht man unter einer KI?
- Gibt es neben kleinen technischen Tools und Legal Tech bereits tatsächliche KI Tools oder Anwendungsfälle für KI in der Praxis?
- Falls ja: gibt es dabei Unterschiede zwischen unabhängigen Anwaltskanzleien, internationalen Großkanzleien und Unternehmensjuristen und worin bestehen sie?
- Was ist der gegenwärtige oder geplante Regulierungsansatz zur KI im Allgemeinen?
- Was sind die aktuellen oder geplanten Regelungen zum generellen Einsatz von KI oder „machine-learning-Systemen“?
- Ist der freie Datenzugang ein Problem im Zusammenhang mit KI?
- Gibt es bereits Gerichtsentscheidungen zur Nutzung von KI im juristischen Bereich oder lassen sich Entscheidungen aus anderen Bereichen darauf übertragen?
- Was ist der aktuelle Stand an Regulierungen bezüglich Tätigkeiten, die traditionell von Juristen erbracht werden?
- Welche Rolle spielen die Rechtsanwaltskammern oder andere offizielle Berufsinstitutionen für Juristen im Bereich der KI?